Nun ja, ganz so einfach ist die Situation dann auch wieder nicht. Ein wirklich wichtiger Punkt, der verhindert dass zum status quo beide Linien (komplett, also ohne Kurzführungen von bspw. jedem zweitem Zug zum Zentralfriedhof) nach Kaiserebersdorf verkehren, ist die fehlende Kapazität der Endstelle für zwei Linien. Es ist bereits jetzt schon öfters so, dass wenn durch etwaige Störungen wieder drei Garnituren am 6er ziemlich dicht aufeinander fahren, die Schleife mit zwei Zügen bereits voll ausgelastet ist, wenn die dritte Garnitur zur Endstation kommt. Dies hat dann den unangenehmen Nebeneffekt, dass die Fahrgäste (teilweise gut und gern ein bis zwei Minuten) in der Straßenbahn ausharren müssen, da der Fahrer sie logischerweise nicht einfach auf offener Strecke "rauswerfen" kann. Mit zwei parallel verkehrenden Linien zur Endstation Kaiserebersdorf wäre dies wohl dann regelmäßig der Fall.
Aus diesem Grund hat es ja auch geheißen, dass zuerst einmal die Schleife adaptiert werden muss, um eben genug Kapazitäten für zwei Straßenbahnlinien zu schaffen. Damals wird man wohl noch der Meinung gewesen sein, dass die angeblich dichteren Intervalle und gegebenenfalls die Verstärkerlinie 72 vollkommen ausreichen und wollte daher verständlicherweise nicht die Mittel aufbringen müssen, um die Strecke für zwei Linien umzurüsten. Da jedoch meines Wissens jetzt die Finanzierung von der Stadt Wien übernommen wird, schaut die Situation jetzt vollkommen anders aus...