An sich eine gute Idee, finde ich. Weil aber die Stammstrecke schon ziemlich "voll" ist,
Nichts gegen immer wiederholte Vorurteile. S-Bahnstammstrecken sollten eine Zugfolge von deutlich unter 2 min zulassen. Das hat Berlin schon vor 80 Jahren geschafft. München liegt in ähnlicher Größenordnung. In Wien sind's ~ 14...17 Züge/h*Richtung - deutlich unter den möglichen 20 Zügen. Das Argument "Mischverkehr" kann in Wien so langsam vom Tisch. Wann fuhr der letzte FV über die Strecke? GV und Überstellfahrten sind eher selten. De facto ist die Strecke inzwischen allein dem S-Bahn- und Regionalverkehr vorbehalten.
Von den max. 17 Zügen enden einige unmittelbar am Ende der angeblich an der Lastgrenze operierenden Stammstrecke in Floridsdorf und Meidling. D.h. die Stammstrecke könnte weitere Außenäste ohne zusätzliche Belastung aufnehmen bzw. mit ein paar zusätzlichen Der Flaschenhals liegt auf anderen Abschnitten im Wiener S-Bahnnetz!
Wichtig für Wien wäre, würde man endlich die Schnellbahn als solche wahrnehmen und nicht für alle Probleme die U-Bahn als General-Lösung heranziehen.
Eigentlich eine Aufgabe des VOR: Nicht nur Tarif, sondern vor allem ein ganzheitliches Verkehrskonzept mit allen Verkehrsträgern entwickeln.
Ich kann die Stadt Wien mit ihrer Politik durchaus verstehen. Die ÖBB hatten über Jahre NULL Interesse, die S-Bahn entsprechend auszubauen. Wobei die Schwierigkeiten einer S-Bahn im Bereich der Vollbahn wohl schon ins 19. Jhd. zurück reichen. Kein Wunder, wenn sich die Stadt dann nach eigener Infrastruktur sehnt und diese baut. Wie müsste ein S-Bahnnetz aussehen, damit es ansatzweise die Aufgaben der U-Bahnen übernehmen könnte? Anpassung der (1950/60) vorhandenen Strecken und Mischverkehr reichen dazu bei weitem nicht. In Wien fehlt schlicht die Infrastruktur für eine leistungsfähige S-Bahn. S-Bahn beschränkt sich auf die Stammstrecke, die jedoch mehr eine Sammelachse verschiedenster Regionalverbindungen ist.
... Stammstrecke als unpraktisch erachten, zumal hier doch schon sehr dichte Zugsfolgen herrschen.
Selten so gelacht! Richtung Siemensstraße kommt es trotz nomineller Überlagerung von zwei S-Bahnlinien und zwei Regionalbahnlinien in der HVZ zu "Takt"Lücken von bis zu 30 min. "S-Bahn" und
sehr dichte Zugsfolgen ist was anderes. Wer von ÖBB, VOR, ... hat den Fahrplan 2016 zu verantworten? Fahrplan für die Fahrgäste oder ausschließlich betriebsorientiert? Was nützen
sehr dichte Zugsfolgen, wenn die ausschließlich die Stammstrecke belasten?
Ausnahme ist die S45. Die S80 zweite innerstädtische Linie abseits der Stammstrecke fährt weitgehend an der Stadt vorbei, ist recht langsam (Stadlau - Hütteldorf war mit U2 & U4 trotz längerem Weg und Umsteigen nicht deutlich langsamer) und hat einen hundsmiserablen Takt: 60 min. Trotz Überlagerung mit Regionalverkehr ist man von "
dichte Taktfolge" als eines der S-Bahnkriterien sehr weit weg.
Schweift nun zwar vom Thema ab, aber wieso nutzt man nicht endlich die Donauuferbahn zwischen Handelskai und Praterkai für diese 2te Stammstrecke
Weil die Strecke an den meisten attraktiven Zielen vorbei führt - in weitem Abstand - und dazu fast keine Vernetzung mit anderen Verkehrsträgern aufweist. Ohne gründlichen Um-/Ausbau bleibt das eine Umfahrung für Güterzüge.
Bzw. hierzu zusätzlich die Strecke via Stadlau und Süßenbrunn.
Selbes wie oben: Die Fahrgäste werden in großem Bogen um die Stadt geführt. Für viele kommt es entweder zu Fahrzeitverlängerungen - da von Süden her per Feinverteilung (Wiener Linien) das eigentliche Ziel angefahren werden muss - und/oder es kommt zu weiterer Taktausdünnung, da es keinen Umsteigepunkt in Süßenbrunn gibt. Wenn von Norden kommend (Wolkersdorf, Gänserndorf, mit Einschränkung Korneuburg) jeder zweite Zug über Stadlau verkehrt , wird der Takt von den Außenästen Richtung Floridsdorf (-> U6), Praterstern (-> U1/U2) und Hbf halbiert.
Weiß nicht, ob das hier der richtige Thread ist, dieses Thema weiterzuverfolgen.
Weshalb hast du dann hier das Thema "Überlastung der Stammmstrecke" angesprochen? Das führt unweigerlich zur Alternativsuche. 8o
Natürlich kann man das auch in anderen Themen diskutieren. Beispiel:
Zukunftsvision U6-Verlängerung nach Stammersdorf. Allerdings ist dies fast sinnlos, da Verkehrsplanung in Großstädten immer mehr als nur eine einzelne Linie/Linienführung ist. Daher eigentlich "hoheitliche" Aufgabe der Region (= Bundesländer Wien, NÖ und Burgenland) - die unabhängig von Verkehrsträger und Verkehrsdienstleister einen Plan haben müssen, wie wo welcher ... ÖPNV angeboten soll. Danach Definition des Verkehrsträgers (Vollbahn, U-/Straßenbahn, Straße) und zum Schluss der Dienstleister. In Realität bestimmen die Dienstleister den VOR und damit kann der nur bedingt unabhängig agieren. Ergebnis: kein brauchbares S-Bahnnetz sondern nur angepasste Bestandsstrecken mit allerlei Zwängen von GV, FV und ÖPNV.
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