Bleiben wir realistisch. Fakt ist, die Umbenennung des D-Wagen in 3 und die Verlängerung des 71er als Linie 4 bis zu Börse sind gerade an Lapalien gescheitert. Sollten die Wiener Linien also noch Versuche wagen das Ringkonzept zu vervollständigen, muß von zumindest folgenden Punkten ausgegangen werden:
1.) Eine weitere Ringlinie soll nach Möglichkeit das eher schwach ausgelastete Streckenstück zwischen Schottenring und Schwarzenbergplatz via Kai nicht benutzen.
2.) Umbauten an den Gleisanlagen dürfen sich maximal in der Größenordnung Bösendorferschleife befinden.
3.) Eine weitere Ringlinie soll den vollen Abschnitt zwischen Schottentor und Schwarzenbergplatz befahren.
4.) Änderungen an den Linien 1 und 2 werden nicht mehr durchgeführt.
Das schließt eine Reihe von Möglichkeiten von vorne herein aus, übrig bleiben ein paar wenige Optionen.
Reduzieren wir das auf folgende Fragestellungen:
a) Welche Linien im Westen können verlängert werden?
b) Welche Linien im Osten können verlängert werden?
c) Welche Linien eignen sich Intervallmäßig für eine Verknüpfung?
Eine Analyse der vorhandenen Gleisverbindungen führt zu folgenden Antworten:
Für eine Verlängerung kommen im Westen nur die Linien 31, 43 und 44 in Frage.
Für eine Übername des Streckenteils im Osten kommen nur die Linien 71 und eventuell der O-Wagen zwischen Matthäusschleife und Praterstern in Frage, sowie die Strecke 2 in der Lothringerstraße.
Betrachtet man noch die Intervalle, so könnte entweder jeder Zug der Linie 44 oder jeder zweite Zug der Linie 43 in den Ringverkehr eingebunden werden (in Folge Linie 4X genannt) alternativ auch jeder zweite Zug der Linie 31 (in Folge Linie 3X genannt).
Dies könnte folgende Konsequenzen haben:
Man führt die Linie 4X bis zur Bösendorferschleife
+ Wenig zusätzlicher Wagenaufwand für die Wiener Linien.
- Einbau einer Gleisverbindung am Schottentor notwendig.
- Der Abschnitt Oper–Schwarzenbergplatz wird nicht befahren.
- Der Abschnitt Börse–Schottentor wird nicht befahren.
Man führt die Linie 3X bis zur Bösendorferschleife
+ Wenig zusätzlicher Wagenaufwand für die Wiener Linien.
- Einbau einer Gleisverbindung am Schottenring notwendig.
- Der Abschnitt Oper–Schwarzenbergplatz wird nicht befahren.
Man führt die Linie 4X bis zur Schleife Karlsplatz
+ Der Abschnitt Oper–Schwarzenbergplatz wird befahren.
- Einbau einer Gleisverbindung am Schottentor notwendig.
- Der Abschnitt Börse–Schottentor wird nicht befahren.
- Die Lothringerstraße wird ohne jegliche Verkehrswert befahren.
- Größerer Wagenaufwand.
Man führt die Linie 3X bis zur Schleife Karlsplatz
+ Der Abschnitt Oper–Schwarzenbergplatz wird befahren.
+ Der Abschnitt Börse–Schottentor wird befahren.
- Einbau einer Gleisverbindung am Schottenring notwendig.
- Die Lothringerstraße wird ohne jegliche Verkehrswert befahren.
- Größerer Wagenaufwand.
Man führt die Linie 4X bis zum Praterstern über Urania–Radetzkyplatz und führt die Linie O bis zum Praterstern über Urania–Schwedenplatz–Heinestraße
+ Der Abschnitt Oper–Schwarzenbergplatz wird befahren.
+ Es werden zusätzliche umsteigefreie Verbindungen geschaffen.
- Der Abschnitt Börse–Schottentor wird nicht befahren.
- Einbau einer Gleisverbindung am Schottentor notwendig.
- Die Fahrzeit der Linie O zwischen Matthäusschleife und Praterstern erhöht sich geringfügig.
- Großer Wagenaufwand.
- Der Ostring wird trotz schwacher Auslastung befahren.
Man führt die Linie 3X bis zum Praterstern über Urania–Radetzkyplatz und führt die Linie O bis zum Praterstern über Urania–Schwedenplatz–Heinestraße
+ Der Abschnitt Oper–Schwarzenbergplatz wird befahren.
+ Der Abschnitt Börse–Schottentor wird befahren.
+ Es werden zusätzliche umsteigefreie Verbindungen geschaffen.
- Einbau einer Gleisverbindung am Schottenring notwendig.
- Die Fahrzeit der Linie O zwischen Matthäusschleife und Praterstern erhöht sich geringfügig.
- Großer Wagenaufwand.
- Der Ostring wird trotz schwacher Auslastung befahren.
Man führt die Linie 4X bis zur Leberschleife
+ Der Abschnitt Oper–Schwarzenbergplatz wird befahren.
+ Es werden zusätzliche umsteigefreie Verbindungen geschaffen.
- Einbau einer Gleisverbindung am Schottentor notwendig.
- Der Abschnitt Börse–Schottentor wird nicht befahren.
- Großer Wagenaufwand.
- Die Frage mit einer Intervallausdünnung am inneren 71er bleibt bestehen. Widerstand von Simmering.
Man führt die Linie 3X bis zur Leberschleife
+ Der Abschnitt Oper–Schwarzenbergplatz wird befahren.
+ Der Abschnitt Börse–Schottentor wird befahren.
+ Es werden zusätzliche umsteigefreie Verbindungen geschaffen.
- Einbau einer Gleisverbindung am Schottenring notwendig.
- Großer Wagenaufwand.
- Die Frage mit einer Intervallausdünnung am inneren 71er bleibt bestehen. Widerstand von Simmering.
Man führt nur einen Verstärker Lothringerstraße–Börse
+ Der Abschnitt Oper–Schwarzenbergplatz wird befahren.
+ Der Abschnitt Börse–Schottentor wird befahren.
o Mittlerer Wagenaufwand.
- Die Lothringerstraße wird ohne verkehrswert befahren.
Man führt nur einen Verstärker Bösendorferschleife–Börse
+ Der Abschnitt Börse–Schottentor wird befahren.
+ Geringer Wagenaufwand.
- Der Abschnitt Oper–Schwarzenbergplatz wird nicht befahren.
Man führt eine Linie Praterstern–Börse via Radetzkyplatz–Urania–Schwarzenbergplatz und führt die Linie O bis zum Praterstern über Urania–Schwedenplatz–Heinestraße
+ Der Abschnitt Oper–Schwarzenbergplatz wird befahren.
+ Der Abschnitt Börse–Schottentor wird befahren.
+ Es werden zusätzliche umsteigefreie Verbindungen geschaffen.
- Die Fahrzeit der Linie O zwischen Matthäusschleife und Praterstern erhöht sich geringfügig.
- Großer Wagenaufwand.
- Der Ostring wird trotz schwacher Auslastung befahren.
Man führt eine Verstärkerlinie Leberschleife–Börse
+ Der Abschnitt Oper–Schwarzenbergplatz wird befahren.
+ Der Abschnitt Börse–Schottentor wird befahren.
+ Es werden zusätzliche umsteigefreie Verbindungen geschaffen.
- Großer Wagenaufwand.
- Die Frage mit einer Intervallausdünnung am inneren 71er bleibt bestehen. Widerstand von Simmering.
Fazit: Wenn niemand mehr irgendwelche positiven Argumente findet, so hat jede dieser Optionen maximal gleich viele positive wie negative Punkte. Die Verlängerung der Linie 71 stünde definitiv besser da:
+ Der Abschnitt Oper–Schwarzenbergplatz wird befahren.
+ Der Abschnitt Börse–Schottentor wird befahren.
+ Es werden zusätzliche umsteigefreie Verbindungen geschaffen.
+ Geringer Wagenaufwand.
- Widerstand von Simmering.
Ich hoffe, ich habe mit bei der Kombinatorik nicht vertan.
